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Schulsozialarbeit systematisch ausbauen

Neue Herausforderungen und Entwicklungsaufgaben

Materialien der Fachtagung vom 06. – 07. Dezember 2014

Die Schulsozialarbeit hat sich in den letzten Jahren als unverzichtbare Säule im Bildungssystem etabliert. Doch wie kann sie nachhaltig abgesichert und weiterentwickelt werden? Welche strukturellen Veränderungen sind notwendig, um Schulsozialarbeit systematisch auszubauen?

Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Nikolaustagung 2014 des Kooperationsverbunds Schulsozialarbeit, die am 06. und 07. Dezember 2014 stattfand. Expert*innen aus Wissenschaft, Praxis und Politik diskutierten, wie Schulsozialarbeit langfristig finanziert, rechtlich verankert und strategisch weiterentwickelt werden kann.

Zentrale Erkenntnisse der Tagung

Schulsozialarbeit als wachsendes Handlungsfeld

  • Die letzten Jahre haben gezeigt, dass Schulsozialarbeit zunehmend als integraler Bestandteil des Bildungssystems wahrgenommen wird. Programme auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene führten zu einem starken Ausbau der Schulsozialarbeit​
  • Dennoch fehlt es oft an langfristiger Finanzierung, klaren rechtlichen Rahmenbedingungen und einer strategischen Integration in Schulentwicklungsprozesse​

Schulsozialarbeit zwischen Schulstandort und Sozialraum

  • Soll sich Schulsozialarbeit primär an einer Schule verankern oder stärker in den Sozialraum eingebunden sein? Diese Frage wurde intensiv diskutiert​
  • Während eine schulstandortbezogene Schulsozialarbeit eine enge Bindung an die Schüler*innen ermöglicht, bietet eine sozialraumorientierte Schulsozialarbeit mehr Möglichkeiten der Vernetzung mit externen Einrichtungen​

Neue Herausforderungen und Entwicklungsaufgaben

Die Schulsozialarbeit sieht sich zunehmend mit neuen Aufgaben konfrontiert, darunter:

  • Integration in Schulentwicklungsprozesse, insbesondere in Ganztagsschulen​
  • Rechtliche Absicherung, um Schulsozialarbeit bundesweit im SGB VIII oder den Landesschulgesetzen zu verankern​
  • Interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Schulsozialarbeiter*innen, Lehrkräften und externen Partnern​
  • Berufsbildende Schulen als neue Zielgruppe – Konzepte zur Schulsozialarbeit in der beruflichen Bildung​

Fachbeiträge und Workshops

Die Tagung bot vertiefende Workshops zu den zentralen Themen:

1. Potenziale digitaler Medien für die Schulsozialarbeit

  • Prof. Dr. Sebastian Schädler (Evangelische Hochschule Berlin) untersuchte, wie digitale Medien sinnvoll in der Schulsozialarbeit genutzt werden können​

2. Der Digital-Gap als Ungleichheitsverstärker

  • Adrian Roeske (Institut für Informationsmanagement Bremen, ifib) zeigte auf, wie digitale Ungleichheit bestehende soziale Benachteiligungen verstärkt​

3. Schulsozialarbeit als Brückenbauer zwischen Schule und Jugendhilfe

  • Thomas Pudelko betonte die Bedeutung der Schulsozialarbeit als Vermittler zwischen schulischen Strukturen und der Jugendhilfe​

Fazit der Tagung

Die Schulsozialarbeit muss strukturell abgesichert und langfristig finanziert werden, um allen Schüler*innen gleiche Chancen zu ermöglichen. Die Fachtagung 2014 zeigte, dass es entscheidend ist, die Schulsozialarbeit nicht nur als Einzelmaßnahme zu betrachten, sondern sie systematisch als festen Bestandteil des Bildungssystems zu etablieren.

📄 Der vollständige Tagungsband mit allen Ergebnissen steht hier zum Download bereit: Download (PDF, 216 Seiten)